Das lief am 1. Mai im Kanton Aargau

Über 5000 Arbeitnehmende protestierten in der Nordwestschweiz

In Basel, Liestal, Aarau und Baden habe man gemeinsam mit über 5000 Arbeitnehmenden und Verbündeten laut und fröhlich den Tag der Arbeit gefeiert, zieht die Gewerkschaft Unia zum 1. Mai Bilanz. Festlichkeiten mit kulturellem und politischem Programm umrahmten die Proteste.

Von den Gewerkschaften wurden vor allem höhere Löhne und niedrigere Prämien gefordert. Viele Arbeitnehmende können sich bei den steigenden Prämien, der sinkenden Kaufkraft und den stagnierenden Löhnen ein Leben in Würde nicht mehr leisten, betont die Unia. In vielen Branchen gebe es kaum Lohnerhöhungen und wo es sie gebe, hinkten sie der Teuerung hinterher. Im Herbst ist deshalb auch eine Lohndemo geplant. (Stift)

Auf wiedersehen

Damit schliessen wir unsere Berichterstattung in diesem Blog für heute ab. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Interesse und wünschen weiterhin gute Lektüre auf unserem Portal. Einen schönen Abend.

Rund 600 Demonstranten und emotionale Reden: Das war der 1. Mai in Aarau

Die Co-Präsidentin der Jungen Grünen Aargau, Mechthild Mus, die abgewiesene Asylbewerberin Duaa Al-Mizori und Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, sprachen nach der Demonstration in Aarau. Alles zur 1. Mai-Feier in der Kantonshauptstadt lesen Sie in unserer Zusammenfassung:

Dieter Egli in Lenzburg: «Kämpfen wir für eine solidarische Gesellschaft, die niemanden ausschliesst»

Gegen hundert Personen dürften es gewesen sein, die auf dem Metzgplatz in Lenzburg den Worten von Dieter Egli lauschten. Zum Tag der Arbeit spannte der SP-Regierungsrat den Bogen von den Begriffen Kaufkraftverlust und Krankenkassenprämien zu Kantonsfinanzen.

SP-Nationalrätin Simona Brizzi in Muri: «In der Schweiz sind Bildungserfolge nicht für alle möglich»

In Muri organisierte die SP-Ortspartei heute Mittwoch die 1. Mai-Feier. Anlässlich des Tags der Arbeit, der bereits ihrem Grossvater ein Anliegen war, hielt SP-Nationalrätin Simona Brizzi eine Rede mit Fokus auf verschiedene Lösungsansätze gegen den Arbeitskräftemangel.

Gewerkschaftschef Maillard: «Werden keine weiteren Einschnitte bei den Renten akzeptieren!»

Als letzter Redner folgt ein schon sehr heiserer Gewerkschaftschef und Ständerat Pierre-Yves Maillard. Er weibelt für die SP-Initiative zur Deckelung der Krankenkassenprämien: «Die Krankenkassenprämien sind die einzige Steuer, die im Gesetz keinen Deckel hat.» Gleichzeitig erteilte er der Pensionskassenreform, die schon im Herbst ansteht, eine Abfuhr: «Wir werden keine weiteren Einschnitte bei den Renten akzeptieren! Wenn schon mehr Beiträge bezahlt werden müssen, dann in die AHV, dort ist das Geld gut angelegt.»

Kubo-Aktivisten stürzen ab 1. Mai-Feier

Nicht geplant, aber weil man Freiräume unterstützen will trotzdem willkommen: Aktivistinnen und Aktivisten des Kubo Aarau, dem alternativen Kulturlokal im ehemaligen Rockwell-Gebäude, nutzen die Gunst der Stunde, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren auch die Veranstalter:
«Dass sich linke Parteien nicht konsequent gegen Ausschaffungen einsetzen, ist ein Armutszeugnis.»

Thurgauer Slam-Poetin an der 1. Mai-Feier in Aarau

Auch die Thurgauer Slam-Poetin Martina Hügi nahm an der 1. Mai-Feier in Aarau teil und erklärte: «Als Mutter habe ich mit dem Kinderwagen dauernd Stosszeiten, und das Kind fühlt sich trotzdem abgeschoben.»

Asylsuchende: «Ihr habt viel mehr Möglichkeiten, den Leuten zu helfen!»

Die abgewiesene irakische Asylsuchende Duaa Al-Mizori erzählt in Aarau von ihren vielen gemeinnützigen Engagements, wie etwa dem Schweizer Flüchtlingsparlament. Vor den Zuhörerinnen und Zuhörern erklärt sie: «Ihr habt viel mehr Möglichkeiten als ich, den Leuten zu helfen!»

Mechthild Mus: «In unserer Welt steht gerade viel auf der Kippe»

In einer emotionalen Ansprache erklärt Mechthild Mus, Co-Präsidentin der Jungen Grünen an der 1. Mai-Feier in Aarau: «In unserer Welt mit all den Krisen steht gerade viel auf der Kippe. Vielleicht ist jetzt der Moment, darüber nachzudenken, wie und für wen wir eigentlich arbeiten wollen. Für einen Konzern oder für unsere Mitmenschen. Für Wirtschaftswachstum oder für ein gutes Leben für alle.» Für ihre Worte erhält Mus viel Applaus von den Anwesenden.

4-Tage-Woche: Die Erfahrung einer Aargauer Firma

Gleicher Lohn für nur vier Tage arbeiten, das ist die Forderung der Gewerkschaften. Bei Bürgerlichen stösst das auf Kritik. Aber was sagen Arbeitgeber dazu? Die Dobler Bautenschutz AG in Schinznach hat die 4-Tage-Woche schon eingeführt:

Bis zu 600 Teilnehmende: Demonstranten setzen sich in Bewegung

Mit Trillerpfiffen, Musik und farbigen Transparenten setzt sich der Demonstrationszug in Aarau in Bewegung. Rund 500-600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ziehen durch die Bahnhofstrasse. Ganz vorne mit dabei: Einwohnerrätin Leona Klopfenstein, Alt-Regierungsrat Urs Hofmann, Grossrätin Lelia Hunziker und Nationalrätin Gabriela Suter.

Aarau: Alles bereit für die Demo

In Aarau besammeln sich die Teilnehmenden für die Demo langsam auf dem Bahnhofplatz. Mittendrin mit Megaphon: Silvia Dell’Aquila, Stadträtin und Verantwortliche für den Anlass.

Frick: Revolutionäre Lieder und hausgemachte Tortillas

Auch in Frick versammelten sich die Genossinnen und Genossen zur Feier des Tags der Arbeit. Im Kulturhaus «Meck» gab es Reden von Aargauer Grossrätinnen und Grossräten der SP, Akkordeon-Musik mit revolutionären Liedern und hausgemachte Tortillas.

Das lief heute in Baden

Die 1.-Mai-Feier auf dem Theaterplatz in Baden mit anschliessender Demo findet bei perfektem Wetter statt. Ruth Müri, Nicola Siegrist und der kurdische Politiker Abdullah Demirbaş fordern Gleichheit für alle – auch wenn einer von ihnen aus der Reihe tanzt.

Das sagt der Juso-Präsident

Passend zur Hitze hält Juso-Präsident Nicola Siegrist in Baden eine emotional aufgeladene Rede. Seine Message ist klar und deutlich: «Es ist Zeit, die da oben von ihrem hohen Ross zu stossen und gemeinsam für den sozialen Fortschritt zu kämpfen.»

Die Geschichte des türkischen Redners in Baden

Demirbaş wurde als Bürgermeister von Diyarbakır Sur gewählt. Der türkische Staatsrat verhinderte jedoch, dass er sein Amt antreten konnte. Ihm wurde vorgeworfen, die PKK, die Arbeiterpartei Kurdistans, unterstützt zu haben. Einer der Stände in Baden hat die Flagge der PKK aufgehängt.

Baden: Tross setzt sich in Bewegung

Lautstark hat sich der Tross in Bewegung gesetzt. Der Marsch durch die Altstadt braucht Geduld, führt er doch an zahlreichen Baustellen vorbei. Im Sprechgesang rufen die Teilnehmenden «Abe mit de Boni, ufe mit de Frauelöhn». Das Transparent am Kopf des Tross halten unter anderem Ruth Müri und Mia Jenni, SP Grossrätin.

Baden: Jetzt spricht Ruth Müri

Ruth Müri, Badener Stadträtin und Grüne-Regierungsratskandidatin, ruft dazu auf, am 9. Juni die Prämienentlastungsinitiative anzunehmen. Sie erntet grossen Applaus. Prämienverbilligungen können weniger gut Verdienende massiv entlasten, argumentiert sie.

Theaterplatz gut gefüllt

Der Theaterplatz ist mittlerweile gut gefüllt. Die Sonne knallt auf das Kies und die Köpfe. Die Stimmung ist friedlich – ganz anders als in Zürich, wo der 1. Mai gerne und oft als Anlass genommen wird, der eigenen Unzufriedenheit mit Gewalt Ausdruck zu verleihen.

Baden: Emotionale Rede – auf türkisch

Abdullah Demirbaş spricht auf Türkisch, emotional, mitreissend. Der Übersetzer vermag die Emotionen leider nicht weiterzugeben. Auch wenn wohl kaum jemand der 100 Anwesenden Türkisch versteht, lauschen alle brav und aufmerksam.

Auch Solidarisches Kollektiv unterwegs

Das «Solidarische Kollektiv Baden» ruft unter dem Motto «Heraus zum 1. Mai» dazu auf, in allen Städten auf die Strasse zu gehen. Um 14.00 Uhr besammle man sich auf dem Theaterplatz in Baden, heisst es in einem Post auf Instagram.

Baden: Ansturm hält sich in Grenzen

Die Grünen Baden, das Solidarische Kollektiv Baden, Unia und Public Eye stehen auf dem Theaterplatz bereit. Demnächst folgt hier die Ansprache von Mia Jenni, Präsidentin des 1.-Mai-Forums. Noch hält sich der Ansturm in Grenzen.

Stefan Dietrich erklärt den 1. Mai

Der Co-Präsident der SP Aargau, Stefan Dietrich, hat in einem Video auf Instagram die Bedeutung des 1. Mai erklärt. Er sagt: «Der 1. Mai ist weltweit der einzige Feiertag, der den arbeitenden Menschen gewidmet wird.» Zudem sagt er, warum der Tag der Arbeit wichtig ist.

In Kulm wird der 1. Mai schon am Vorabend begangen

Die SP und das 1. Mai-Komitee aus dem Bezirk Kulm luden bereits am 30. April zu einer Veranstaltung ein. Im Alterszentrum mittleres Wynental wurde über die unbezahlte Pflegeleistung von Angehörigen debattiert. Stefan Dietrich, Co-Präsident der SP Aargau, schreibt auf Instagram: «Es war ein sehr gut besuchter und gelungener Anlass.»

Juso ruft zu Demos in Baden und Aarau auf

Die Aargauer Jungsozialisten rufen am Tag der Arbeit zur Teilnahme an den Demonstrationen in Baden (14 Uhr) und Aarau (17:30 Uhr) auf. «Mit dem Slogan ‹Ausbildung statt Ausbeutung› sind wir an beiden Orten mit Block an der Demo und Ständen», heisst es auf Instagram. Dort soll für tiefere Prämien und höhere Löhne demonstriert werden.

Auch das «Offene Antifaschistische Treffen Aargau» ruft per Instagram zur Teilnahme an den Demonstrationen in Baden und Aarau auf.

Gewerkschaftspräsidentin im Interview

Silvia Dell’Aquila musste als Gewerkschafterin und SP-Politikerin im Aargau einige politische Niederlagen einstecken. Nach dem Ja zur 13. AHV-Rente, vor dem Tag der Arbeit und mit Blick auf die Prämien-Initiative am 9. Juni ist sie aber optimistisch: «Der Wind hat gedreht, in der aktuellen Situation finden unsere Anliegen mehr Gehör.»

Herzlich willkommen

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser

Wir begrüssen Sie herzlich zu unserem Liveblog rund um das Thema «1. Mai». Im ganzen Kanton finden heute diverse Veranstaltungen statt, über die wir berichten werden.